Junge Sportlerinnen und Sportler trauen ihren Trainern; doch die Trainer sind zu Tätern geworden!
Angela Marquardt, Mitglied des Betroffenenrates der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs präsentierte eine Studie zu sexueller Gewalt und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Sport. In 72 Berichten geht es um schwere körperliche und sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen.
Besonders im organisierten Sport handelt es sich nicht um Einzelfälle. Die Fixierung auf sportlichen Erfolg und die von Betreuern und Trainern geschaffenen Machtstrukturen sorgen für eine Kultur des Schweigens. „Die Eltern vertrauen den Trainern – und die Kinder trauen sich nicht, etwas zu sagen“, beschreibt Johanna Ruoff, Stifterin „Eine Platz für Kinder“ die perfide Abhängigkeit im Leistungssport.
Die Betroffenen leiden häufig unter Folgeschäden wie posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen und psychosomatischen Erkrankungen. Die Täter bleiben dagegen unerkannt. „Wir müssen in allen Gesellschaftsbereichen genauer hinsehen – Kinder und Jugendliche müssen Erwachsenen gerade in einem so sensiblen Bereich wie dem Sport vertrauen können, sagt Ruoff.