Die von uns betreuten Kinder haben schlimmste seelische Verletzungen ertragen müssen. Mit den Auswirkungen dieser frühen traumatischen Erfahrungen sind sie jeden Tag konfrontiert.  Nicht immer fällt es Ihnen leicht, darüber in der Kinderpsychotherapie mit ihren Therapeut*innen oder im Alltag mit den Pädagog*innen zu sprechen.  

Wir bieten daher zusätzlich Therapieformen an, die Kinder auf verschiedenen Sinneskanälen ansprechen, wie Musik-, Kunst- oder tiergestützte Therapie. Oft finden die Kinder so leichter Zugang zu ihren Gefühlen und können diese gestalterisch oder in der Interaktion ausdrücken.  

Tiergestützte Therapie: 

Viele von uns kennen es, der Umgang mit Tieren kann die körperliche Entspannung und die seelische Zufriedenheit unterstützen. Tiere gehen vorurteilsfrei auf Menschen zu, sie bieten Nähe und Wärme. Anerkennung, Nähe und Wärme sind Grundbedürfnisse jedes Menschen, auch von Kindern mit traumatischen Erfahrungen. Für diese Kinder ist gerade Nähe und Körperkontakt zu Menschen allerdings häufig mit großer Angst verbunden. Die Nähe zu Tieren und den Umgang mit ihnen erleben viele der betroffenen Kinder als besonders wohltuend. 

In der tiergestützten Therapie werden Tiere durch die Therapeut*innen gezielt zur Förderung von Entwicklungsdefiziten der Kinder und zur Schaffung positiver Erlebnisse eingesetzt. Die Therapeut*innen machen sich beispielsweise die Spiegelung innerer Zustände des Kindes durch das Tier zu Nutze, um die Selbstbeobachtungsfähigkeit der Kinder zu fördern. Die Kinder können selbst wahrnehmen lernen, dass das Tier ganz nervös wird, wenn sie selbst unruhig sind. Sie lernen Selbstwirksamkeit, wenn sie es schaffen ein großes Pferd in die Richtung zu lenken, in die sie sich bewegen wollen.  

Für die Kinder steht dabei meist der Spaß am Umgang mit den Tieren im Vordergrund, die Therapie geschieht für sie nebenbei. So gelingt es oft, auch weniger therapiemotivierte Kinder für die tiergestützte Therapie zu begeistern.  

Kunsttherapie:  

Im Rahmen der Kunsttherapie können sich die Kinder nach Herzenslust frei entfalten, kreativ gestalten oder auch in einem angemessenen Rahmen destruktiv sein und ihre negativen Emotionen herausmalen. Oft fällt es ihnen in einem gestalterischen Prozess leichter, sich auszudrücken, als sie dies mit Worten könnten, zum Beispiel wenn sie gebeten werden, ihren aktuellen Gefühlszustand zu malen. Die Therapeuten*innen gehen mit den Kindern in ein Gespräch über ihre Werke, um gemeinsam mit ihnen Emotionen oder innere Konflikte herausarbeiten und somit Stück für Stück Zugang zu bisher unbewussten Gefühlen zu schaffen.  

Musiktherapie:  

Musik löst in Menschen Empfindungen, Emotionen und Erinnerungen aus. Gemeinsames Musizieren schafft eine Verbindung. Die Musiktherapie schafft daher einen spielerischen Zugang zum inneren Erleben, insbesondere für Kinder, denen es schwerfällt, sich mit Worten auszudrücken. Die Kinder können lernen, welche Klänge ihnen gefallen, welche Töne sie traurig oder fröhlich machen und so viel über sich selbst in Erfahrung bringen. Die Musiktherapeuten*innen greifen dieses Erleben auf und unterstützen die Kinder, durch das Ausprobieren verschiedener Instrumente und Rhythmen, Einfluss auf die Stimmung zu nehmen.