Neben zwei heilpädagogischen Gruppen für Kinder ab fünf Jahren bieten wir zusätzlich eine therapeutische Wohngruppe zur Stabilisierung von traumatisierten Kindern ab fünf Jahren, vor der Weitervermittlung in eine langfristige Lebensform an. 

Die Kinder verbleiben so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich in der Einrichtung, bevor sie sich wieder auf engere, familiärere Beziehungen in ihrer Herkunftsfamilie, einer Pflegefamilie oder einer familienanalogen Wohnform der Kinder- und Jugendhilfe einlassen können. 

Die Kinder in den heilpädagogischen Wohngruppen werden  bei uns koedukativ betreut. Ein heilpädagogischer Bedarf kann sich unter anderem abbilden durch einen Mangel an Sozialkompetenz, eine eingeschränkte Interaktion mit Gleichaltrigen, emotionale Zurückgezogenheit, aggressives- oder autoaggressives Verhalten, Distanzlosigkeit oder hoher Ängstlichkeit. Das heilpädagogische Arbeiten mit den jungen Menschen ist dabei geprägt von einer hohen Akzeptanz der Persönlichkeit der Kinder und ihrer Biografien.

Die Kinder in der therapeutischen Wohngruppe werden ebenfalls koedukativ betreut. Ein therapeutischer Bedarf ergibt sich aus der Notwendigkeit, erlebte Belastungen zu verarbeiten, sowie einem hohen Grad an gezeigtem herausforderndem Verhalten, dem es zu begegnen gilt. Die Gründe für das herausfordernde Verhalten können zum Beispiel in einer dysfunktionalen erzieherischen Haltung der Eltern, Verwahrlosung, oder traumatisierenden Erfahrungen von emotionaler, körperlicher oder sexueller Gewalt liegen.

Sie erhalten durch das Gesamtsetting die Möglichkeit, ihre Familiengeschichte grundlegend zu verarbeiten, zumindest aber sich ein Stück weit mit dem eigenen Schicksal auszusöhnen und es als Realität zu begreifen. So öffnet sich eine Perspektive zu neuer Freude am Leben, am Zusammensein mit anderen Menschen, neuen Beziehungen und am Lernen.