Das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee ist Mitte Juni eröffnet worden – gut einen Monat später haben die ersten Kinder ihre „Trutzburg“ erobert. Die kleine Nina* hat den See für sich entdeckt. Sie ist am liebsten am Wasser und planscht vergnügt unter Aufsicht am Ufer. „Wir hatten mit über 30 Grad sehr heiße Sommertage hier am Chiemsee“, sagt Johanna Ruoff, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Ein Platz für Kinder. „Da habe sich die Kinder am Chiemsee so richtig austoben können.“
Max* ist als erstes Kind in das Haus eingezogen. Er durfte sich sein Zimmer aussuchen und hat sich für die Farbe hellblau entschieden. Anfang war der sechsjährige Junge ausgelassen und fröhlich. Als er nach wenigen Tag immer stiller wurde, machten sich alle Sorgen. Er wollte nicht verraten, was ihn bedrückt. Doch dann stellte sich heraus, dass Max* furchtbare Zahnschmerzen hatte. „Kein Problem“, sagt Vicky, und tröstet den kleinen Patienten, als es gemeinsam zum Zahnarzt ging. Vicky macht ein Praktikum im Internat und ist der Liebling aller Kinder. Wie eine große Schwester kümmert sie sich in allen möglichen Situationen um die Kinder, begleitet sie aufs Trampolin, malt mit ihnen und erklärt, war der „gruselige Käfer“ keine Angst machen muss und wie man ihn gewissenhaft im Garten aussetzt.
Julchen ist eine Therapeutin auf vier Pfoten. Der Golden Retriever ist der Liebling aller Kinder. Das sanftmütige Tier spielt mit den Kindern wie ein treuer Gefährte. Übrigens: Max* hat schon lange keine Zahnschmerzen mehr. „In der Umgebung unseres Internats gibt es großartige Ärzte und Ärztinnen, die schnell und unkompliziert helfen“, sagt Johanna Ruoff. Sie selbst hat ihre ersten Bürotage in der Verwaltung hinter sich. „Muss alles gemacht werden“, sagt sie und erfreut sich am Lachen der Kinder im Haus.
*Name zum Schutz der Kinder geändert