Das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee für traumatisierte Kinder wird eröffnet

Für die Stiftung „Ein Platz für Kinder“ ist der 28.Juni 2023 ein ganz besonderer Tag. Das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg in Mitterndorf am Chiemsee wird eröffnet. In dem Haus werden 22 Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren einen Ort der Sicherheit und des Lernens finden. Die Bauarbeiten haben im Januar 2022 begonnen. „Jetzt sind wir am Ziel angekommen; unsere Kinder können einziehen“, sagt Johanna Ruoff, Vorstandsvorsitzende und Gründerin der Stiftung „Ein Platz für Kinder“.

Foto: Ricarda Braun

Das fast 3000 m² große Gebäude – der ehemalige Benediktushof im Gstadter Weiler Mitterndorf – soll für diese Kinder eine Trutzburg sein. „Wenn sie zu uns kommen, haben die Kinder bereits ein Martyrium hinter sich“, sagt Johanna Ruoff. Sie sind durch traumatisierende Gewalttaten, schweren Missbrauch und unaussprechliche Vernachlässigung geschädigt. „Wir wollen unsere Kinder jetzt liebevoll in eine Zukunft ohne Gewalt begleiten“, so die Gründerin der Stiftung. „Bildung ist wichtig, aber wir verlieren die besonderen Bedürfnisse unserer Kinder nicht aus den Augen, damit sie hier angstfrei leben und lernen können“, sagt Johanna Ruoff.

Foto: Musikzimmer (Ein Platz für Kinder)

Um aus dem Gebäude ein therapeutisches Internat zu machen, wurde das Haus komplett umgekrempelt. Die Räumlichkeiten sind von Grund auf so geplant, dass sie Kindern mit Traumata Schutz vermitteln. Im Erdgeschoss ist Platz für drei Klassenräume, die Bibliothek sowie für das Lehrer- und das Musikzimmer. Die Verwaltung und die Therapeutenzimmer sind im Dachgeschoss untergebracht. Draußen gibt es einen großen Garten, damit sich die Kinder nach den Therapien und dem Unterricht austoben können. Sie sollen das Internat auch als einen Ort der Freiheit und der Kreativität erleben.

Ilse Aigner, die Präsidentin des Bayerischen Landtags, kennt das Projekt von Anfang an. Sie hat schon vor Baubeginn die Schirmherrschaft für das Internat übernommen. „Nicht jedes Kind hat einen guten Start ins Leben“, sagt sie. „Umso wichtiger ist, dass wir jetzt am Chiemsee ein Internat haben, das Schulbildung und Therapie miteinander verbindet und diesen Kindern ein Zuhause gibt.“ Das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee ist einzigartig in Deutschland. „Hier können die Kinder erst einmal zur Ruhe kommen und Vertrauen fassen“, so die Landtagspräsidentin.
Eine großzügige Fördersumme von Sternstunden e.V., der Benefizaktion mit dem Bayerischen Rundfunk, hat im Projektjahr 2020 dazu beigetragen, dass das Internat verwirklicht werden konnte. Thomas Jansing, Vorstandsvorsitzender und Initiator von Sternstunden e.V., betont: „Uns gefällt, dass die Arbeit mit den Kindern sehr individuell ist. Nach allem, was die Kinder durchgemacht haben, leiden sie unter Konzentrationsschwierigkeiten und Entwicklungsverzögerungen. Das macht häufig einen regulären Schulbesuch unmöglich. Im Therapeutischen Internat Sternstunden-Mattisburg ist eine traumasensible Beschulung unter einem Dach mit Unterstützung der gewohnten Betreuungskräfte aus der Wohngruppe gewährleistet.“
Die Leitung des Therapeutischen Internats Sternstunden-Mattisburg übernimmt Cornelia Hess. Sie sagt: „Das Schutzkonzept der Stiftung „Ein Platz für Kinder“ geht weit über den Rahmen gesetzlicher Standards hinaus. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Arbeit mit den Kindern.“ Die Bauarbeiten wurden von der GP Papenburg Hochbau GmbH Halle ausgeführt. Johanna Ruoff betont: „Die Liste der Menschen, die die Eröffnung unseres Internats möglich gemacht haben, ist lang. Mein besonderer Dank gilt unserer Schirmherrin Ilse Aigner und MdL Klaus Stöttner, der als Projektpate unser Internat stets unterstützt hat. Doch ohne den Einsatz des Team-Papenburg wäre unser Haus nicht pünktlich fertig geworden“, sagt Johanna Ruoff. „Jetzt können die Kinder kommen.“

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