120 Menschen waren gekommen, um zu essen und zu spenden. Ein Mann namens Martin hat am Chiemssee ein Martins-Essen zugunsten der Kinder des Therapeutischen Internats Sternstunden-Mattisburg organisiert. Der Abend war ein großer Erfolg. Nicht nur, dass der Gänsebraten ein Genuss war; es kamen 8000 Euro an Spenden für das Internat zusammen.

Martin Obermüller mit Johanna Ruoff und Martin Müller beim St. Martin Gänseessen in den Mesner Stubn (v. l.)

„Ich bedanke mich herzlich für Euren Einsatz – und für die Spenden, die zusammengekommen sind“, sagt Johanna Ruoff, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung „Ein Platz für Kinder“. Im nächsten Jahr soll am 11. November, dem Tag des Heiligen Martin, wieder ein Gänseessen zugunsten des Internats stattfinden.

Sankt Martin und die Gänse

Sankt Martin war der Legende nach Bürger der Stadt Tours. Im Jahre 371 sollte er nach dem Willen der Bürger zum Bischof ernannt werden. Doch der bescheidene Mann wollte das hohe Amt nicht annehmen und versteckte sich im Gänsestall. Die Gänse schnatterten jedoch aufgeregt und verrieten den heiligen Mann; er wurde dann doch zum Bischof von Tours geweiht.

Der Brauch des Gänsebraten-Essens ist keine Rache an den schnatternden Gänsen. Der 11. November war bis spät in die Neuzeit ein besonderer Tag für die Bauern, denn am „Martinstag“ endete das Wirtschaftsjahr. Löhne wurden gezahlt, Tiere geschlachtet. Da im Mittelalter meist mit Naturalien gezahlt wurde, gab es vor der strengen Fastenzeit vor dem Weihnachtsfest noch einmal ein Festmahl – den Gänsebraten.