Haben Sie auch Kinderfotos von sich, die heute irgendwie peinlich sind? Sie sind drei Jahre alt und spielen nackt am Nordseestrand oder toben im Planschbecken. Früher verschwanden solche Schnappschüsse nach den Ferien im Familienalbum; heute teilen Eltern solche Fotos oft auf Facebook, Instagram, Whatsapp oder Snapchat. Doch Vorsicht! Schnell können Urlaubsfotos in falsche Hände geraten.
Auch Kinder haben ein Recht am Bild
Das Handy ist schnell gezückt: Klick, Klick – und schon gepostet. Da sitzt der Nachwuchs dann auf dem Töpfchen oder rennt halbnackt durch den Garten. Ist doch nichts dabei, oder? Gedankenlosigkeit im Umgang mit der Veröffentlichung digitaler Fotos – gerade jetzt in den Sommerferien – ist nicht unproblematisch. Fotos von Kindern können durch Pädophile relativ unkompliziert kopiert und geteilt werden. Ein Cyberkriminologe warnt vor Seiten, die vollautomatisch Bilder von Social Media Accounts wie Instagram kopieren können und dann in einschlägigen Netzwerken geteilt werden.
Sie sollten regelmäßig ihre Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen der sozialen Netzwerke überprüfen!
Sollten Ihre Kinder am Strand oder auf dem Spielplatz von Menschen fotografiert werden, die Sie nicht kennen, sollten Sie generell vorsichtig sein und das unterbinden. Es ist zwar verboten, Nacktaufnahmen von Minderjährigen zu verkaufen, aber dafür muss man den Fotografierenden auch erwischen. Einmal im Internet, ist es schwer bis unmöglich Veröffentlichungen ausfindig zu machen und dann zu untersagen.
Übrigens: Es geht bei „peinlichen“ Fotos nicht nur um die Gefahr des Missbrauchs. In der Schule oder im Freundeskreis kann ein Foto schnell Anlass zum Mobbing bieten. Was für Erwachsene „niedlich“ ist, können Kinder als erniedrigend empfinden. Auch Kinder haben ein Recht am Bild – und ein Recht auf Privatsphäre.