Am 20. September ist der Internationale Weltkindertag. In Thüringen – dem einzigen Bundesland – ist dieser Tag seit 2019 sogar ein gesetzlicher Feiertag. Die Geschäfte sind geschlossen und die Eltern haben frei, damit sie gemeinsame Zeit mit ihren Kindern verbringen können. „Im Umgang mit Kindern sollte jeder Tag ein Weltkindertag sein“, sagt Johanna Ruoff, Stifterin der Stiftung „Ein Platz für Kinder“.

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Kinder sind keine kleinen Erwachsenen

Auf einer Vollversammlung 1954 haben die Vereinten Nationen den Weltkindertag ins Leben gerufen. Es geht darum, Kinderschutz und Kinderrechte zu stärken und unsere Blicke auf die Schwächsten zu lenken. Leider hat sich am Leben vieler Kinder in den letzten Jahrzehnten nichts geändert. 

In unserer westlichen Welt leiden laut einer Studie des Robert-Koch-Institutes 42 % der Kinder an Stress. „Sie werden wie kleine Erwachsene behandelt“, sagt Johanna Ruoff. Psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Bauchweh, Hyperaktivität oder Müdigkeit können die Folge sein. Die Covid-Pandemie hat Ängste und Depressionen bei Kindern noch verstärkt. „Kinder müssen wie Kinder aufwachsen; sie sollen spielen, sich frei entfalten und sicher fühlen.“ 

International gesehen ist es in Afrika und Asien um das Wohl der Kinder nicht besser bestellt. Im Gegenteil. Johanna Ruoff: „Im 21. Jahrhundert sterben noch immer Millionen Kinder an Hunger und Durchfallerkrankungen. Sie schuften wie Erwachsene als Arbeitssklaven auf Baumwollfeldern oder in Minen, werden als Kindersoldaten getötet oder sind Opfer von Kinderprostitution und Missbrauch.“ Wir reden nach einer Schätzung des Kinderhilfswerkes UNICEF von 160 Millionen betroffenen Mädchen und Jungen, die als Arbeitssklaven ein erbärmliches Leben fristen.

Wir sollten den Weltkindertag ernst nehmen. Das Wohl unserer Kinder ist unsere Chance auf eine bessere Zukunft.